Redebeitrag 25. Nov. 2024

Die Gewalt gegen Trans-, Inter- und Nicht-binären (TIN-) Personen hat in den letzten 20 Jahren dramatisch zugenommen. Die Anzahl der polizeilich erfassten Delikte gegen TIN-Personen belief sich im Jahr 2023 auf 1499 gemeldete Fälle in Deutschland. Davon waren 288 körperliche Angriffe. Die Dunkelziffer ist wesentlich höher, da viele Übergriffe gar nicht zur Anzeige kommen.

Die Gewalt gegen Menschen, die nicht in die Vorstellung von Mann und Frau passen, hat einen neuen dramatischen Höhepunkt erreicht.

Hinzu kommt die Gewalt die von den Meisten nicht wahrgenommen wird. So wird in Deutschland noch immer an Menschen die intergeschlechtlich geboren wurden, eine Genitalverstümmelung vorgenommen, um sie den medizinischen Vorstellungen von Mann oder Frau anzupassen bzw. gleich zu machen.

Die Liste Queer-feindlicher Anschläge und Übergriffe ist lang.

Wie auch bei den Femiziden sind die Täter meistens Männer. Die Motive sind einfach zu benennen. Die Straftaten geschehen aus Homophobie, Transphobie, Verneinung der Existenz von Inter-Menschen und religiösem Fundamentalismus. Die Täter sind der Meinung ihre begrenzte und beschränkte Vorstellung von einer binären Normalität mit Gewalt durchsetzen zu müssen.

Viel zu lange haben wir Mord und Gewalt an Frauen und queeren Menschen hinnehmen müssen. Viel zu lange geben wir uns mit einer scheinbaren Gleichberechtigung in diesem Lande zufrieden. Viel zu lange akzeptieren wir es, dass es insbesondere in Städten No Go-Areas für Frauen und queere Menschen gibt. Viel zu lange haben wir den Männern die Macht überlassen.

Wir fordern ein Ende der Gewalt gegen Frauen und queere Menschen. Wir fordern, dass Frauen und queere Menschen das selbe Recht auf Unversehrtheit, Sicherheit und Anerkennung erhalten wie die Männer. Wir fordern, dass sich queere Menschen angstfrei im öffentlichen Raum bewegen können.
Wir fordern, dass in öffentlichen Schulen und anderen Bildungsträgern, die Existenz und Belange von queeren Menschen vermittelt werden; das an medizinischen Hochschulen die Anliegen und Bedürfnisse queerer Menschen ein Pflicht-Bestandteil der Ausbildung werden. Wir fordern, dass in dieser Gesellschaft für Homophobie genauso wie für Rassismus und Sexismus kein Platz ist. Wir fordern alle Männer auf, sich daran zu beteiligen, dass Frauen und queere Menschen in dieser Gesellschaft in Sicherheit leben können.

Danke fürs Zuhören.